Gott kam sehr früh in mein Leben, mit einer äußerst wertvollen Perle, der Christlichen Wissenschaft. Ich fand sie, als ich 10 Jahre alt war. Ein lieber, hilfsbereiter Nachbar hatte zuerst meine Schwester und dann auch mich in die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule in São Paulo in Brasilien eingeladen. Meine Eltern stimmten diesem Besuch zu, obwohl sie einer anderen Religion angehörten. Dafür war ich sehr dankbar. Ich lernte viel und erlebte Jahre großer Freude und Liebe, losgelöst von meinem eigenen Ich. Ehrlich gesagt, allzu viel hatte ich nicht verstanden, aber ich spürte die Liebe in dieser Umgebung.
Einer meiner Lehrer gab mir die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Zu Hause hatten wir diese Bücher nicht. Ich klammerte mich daran, dass die, die reinen Herzens sind, glückselig sind und Gott schauen werden (s. Matthäus 5:8). Neben den Zehn Geboten lernte ich das Vaterunser und schließlich auch, wie man die Bibellektionen der Christlichen Wissenschaft markiert. Zu meinem letzten Sonntagsschullehrer hatte sich eine wunderbare Verbindung brüderlicher Liebe entwickelt, die mich später motivierte, christlich-wissenschaftlichen Klassenunterricht zu nehmen.
Ich begann, viele kirchliche Tätigkeiten und Ämter zu übernehmen und wurde Sekretärin der Schülervereinigung dieses Lehrers, dessen Zuneigung, Respekt und Hingabe ich bis heute schätze. Jede Aktivität war eine neue Gelegenheit für ein Leben ohne gegenseitiges Verurteilen und Kritisieren, nur erfüllt von Freude, geistigem Empfinden, Geduld und von viel Liebe. All diese Aktivitäten und mein Studium der Christlichen Wissenschaft führten mich dazu, die gelernten Wahrheiten zu praktizieren, zu beweisen, dass der Mensch geistig ist und Gott widerspiegelt, dass die den menschlichen Sinnen verzerrt erscheinenden Bilder nicht Teil der göttlichen Schöpfung sind, da Gott den Menschen „aufrichtig gemacht hat“, wie der Prediger Salomo sagt (Prediger 7:29).
Das Verständnis, dass „… denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen…“ (Römer 8:28), half mir bei der Wahl meines Studienfaches, meines Ehepartners und bei der Erziehung meiner Kinder. Es begleitet mich bis heute bei jeder Entscheidung und gibt mir Kraft aus der göttlichen Regierung, aus dem einen Geist. Ich stütze mich in allem, was ich tue, auf die Lehren der Christlichen Wissenschaft. Allein im Vertrauen auf das Gute haben sich in meinem Leben geistige Qualitäten entfaltet und sind sichtbar geworden.
Irgendwann einmal begann ich, bei der Betreuung von Menschen mit vorübergehenden Bedürfnissen zu helfen und die christlich-wissenschaftlichen Bibellektionen regelmäßig zu lesen. Weitere Aufgaben in der CS Pflege wurden an mich herangetragen. Es war eine Zeit großen geistigen Wachstums, des Lernens und Studierens, der Hingabe und der Bereitschaft, Gott, Geist, zu dienen. Ich löste mich von den Ablenkungen der materiellen Welt, um allein Gottes Stimme zu hören und den richtigen Weg zu finden.
Ich habe schöne Erinnerungen an diese Zeit des Lernens, ich erinnere mich aber nicht an das, was nicht Teil von Gottes Schöpfung ist. Bald erhielt ich Gelegenheit, einen Grundkurs in christlich-wissenschaftlicher Pflege zu belegen, erwartete aber nicht, eine solche Tätigkeit berufsmäßig auszuüben. Mir war klar, dass Beruf und göttliche Berufung verschiedene Dinge sind. Wir müssen auf die Manifestation des Göttlichen als Widerspiegelung im Menschen achten, nicht auf menschliche Wege. Ein solcher Weg der Liebe zur LIEBE hin ist mir viele Male und auf vielerlei Weise gezeigt worden. Die Bibelgeschichte von Jona (1. Mose 6-9) hat mir geholfen, gehorsam zu sein. Wie spiegelt sich LIEBE in Liebe wider? (s. W&G S. 17:8)
Nun bot sich auch die Möglichkeit, die christlich-wissenschaftliche Pflegeausbildung in Le Verger in Rolle in der Schweiz zu beginnen, einem CS Pflegeheim mit akkreditiertem Ausbildungsprogramm. Le Verger arbeitet mit Arco-Iris, einem Verein zur Förderung christlich-wissenschaftlicher Pflege in Brasilien zusammen. Ich absolvierte den vollständigen Pflegekurs, der mir die Eintragung als CS Pflegerin im The Christian Science Journal ermöglichte. Dies ist eine Tätigkeit, die ich bis heute mit Freude, Geduld und tiefer Liebe zur LIEBE ausübe.
Immer wieder habe ich Gelegenheit, meine Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen, die daran interessiert sind, CS Pfleger zu werden und Heilung durch Gebet, d.h. metaphysische Heilung, zu bezeugen. Dieser Weg der Liebe entfaltet sich ständig. Ich danke Gott und Christus Jesus unendlich dafür, dass er mich zur Christlichen Wissenschaft geführt hat. Sie hat mein Leben von frühester Kindheit an begleitet. Ich empfinde tiefe Zuneigung zu Mary Baker Eddy, die uns mit Ausdauer, Demut und Hingabe den versprochenen Tröster hinterlassen hat, der es mir ermöglicht, meinen Weg der Liebe zur LIEBE zu gehen.
Rosa Donadelli, CS Pflegerin in São Paulo, Brasilien